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Bushcraft Schweiz Online

Technik und Outdoor. Passt das oder nicht. Gute Frage. Wenn ich in den Wald gehe und mein Smartphone (ich habe gar kein Smartphone) mitnehme, muss ich nicht erstaunt sein, wenn ich gleich gestresst raus komme wie ich reingegangen bin. Es gibt ein Leben ohne Smartphone, auch heute noch.

Für Touren und auch Tageswanderungen habe ich ein Handy dabei (Nokia 800 Tough, das ist ausgeschaltet und für den Notfall gedacht), eine Kompaktkamera und, seit kurzem, ein Garmin GPS Gerät. Richtig, dass ginge alles mit nur einem Smartphone. Aber die einzelnen Geräte können alles etwas besser und der Stromverbrauch verteilt sich auf die Geräte. So spare ich die Powerbank auch bei mehrtägigen Touren.

Aber in diesem Bericht solle es um mein Garmin eTrex 32x gehen.

Das Gerät kommt mit einer vorinstallierten Karte und kann gleich genutzt werden. Auch dabei ist ein Kabel mit USB Anschluss um das Garmin am PC anzuschliessen und auch Software für PC oder MAC gehören zum Lieferumfang. Leider ist der interne Speicher etwas knapp. Darum habe ich den erweitert mit einer 64 GB Speicherkarte. Das geht ganz einfach. Der Steckplatz ist hinter den Batterien. Richtig, das Gerät wird mit zwei AA Batterien betrieben.

Die vorinstallierte Karte ist ok. Es gibt aber definitiv bessere. Natürlich bietet Garmin Karten zum Kauf an. Aber es geht auch günstiger. Auf Freizeitkarte (direkt: Freizeitkarte Schweiz) kann man eine Karte downloaden die für Freizeitaktivitäten geeignet ist, gratis. Es gibt eine Version für den PC, eine für MAC (zu nutzen unter BaseCamp) und eine für das Garmin selbst. Es gibt natürlich auch Karten für viele andere Länder. Weisst du noch weitere gute Karten? Das würde mich natürlich interessieren.

Hier die neue Speicherkarte einsetzen.

So sieht der Kompass aus.

Zum Gerät gibt es die oben erwähnte Software für den PC oder MAC. BaseCamp heisst diese. Dies nutze ich wirklich gerne, um am PC Touren zu planen. Hier empfehle ich euch diese Videos von Kai Sackmann anzuschauen.

OpenStreetMap 1 – Was ist OSM?

OpenStreetMap 2 – Kartendatei für Micro-SD Karte

OpenStreetMap 3 – Garmin BaseCamp + gmap(i) Dateien

OpenStreetMap 4 – gmapsupp.img Dateien + Garmin BaseCamp

OpenStreetMap 5 – Eigene Karten erstellen (weltweit)

BaseCamp Tricks 1: GPX-Routen importieren und nutzen

BaseCamp Tricks 2: Routen erstellen

usw. (es gibt noch weitere Teile!)

Man kann bei jeder Tour auch schauen wie viele Kilometer und Höhenmeter diese Route hat. Auch die Laufzeit wird angezeigt. Aber Achtung, das wird nur aus den Kilometern berechnet. Die Höhenmeter werden nicht eingerechnet. Meine Empfehlung. Pro 100 Höhenmeter plus ein Kilometer.
Also 23 Km misst die Strecke. 600 Höhenmeter werden angezeigt.
Das heisst ich rechne 23 Km + 6 Km = 29 Km
29Km / 5 (so viel laufe ich pro Stunde) = 5,8 Stunden
Aufgerundet 6 Std.

In BaseCamp kann ich eine Tour recht einfach erstellen. Zuerst beim roten (auf dem nächsten Bild) Pfeil klicken. Dann kann ich direkt auf der Karte klicken wo ich durch will. Base Camp passt die Route automatisch dem Weg auf der Karte an (Siehe in den Videos von Saki). Im Beilspiel habe ich dreimal geklickt (blaue Pfeile). Die gelbe Linie ist aber schön den Wegen nach dargestellt. Diese Strecke habe ich mit dem Namen «Test» abgespeichert.

Aus dem File einen Track erstellen. Warum? Das sehen wir später noch.

Der Track macht jetzt automatisch alle nötigen Punkte die benötigt werden, um den Weg genauso abzuspeichern.

So sieht der generierte Track aus.

Nun sende ich beide File an mein Garmin eTrex. Normalerweise reicht es nur den „Track“ zu senden. Rechte Maustaste und „Senden an …“ klicken!

Etwas auswählen und OK Drücken.

Nun das Gerät starten und im Menü auf „Routenplaner“ (auf dem folgenden Bild oben dem ausgewählten „Track-Manager“) klicken. Mit dem Knopf oben rechts auf der Bildschirmseite kann man rauf, runter, rechts und links navigieren. Mit druck auf diesen Knopf wird das gewünschte ausgewählt. Das ist Joystick und Knopf in einem.

Dann das File Test auswählen.

Was sieht man jetzt? Da ich bei diesem File nur dreimal geklickt habe wurden auch nur drei Punkte an das Gerät übermittelt. Das Navi passt diese nicht an den Weg an, sondern verbindet die drei Punkte direkt. Der gewünschte Weg ist, wie man gut sehen kann, daneben. Warum schreibe ich das. Als Anfänger war ich mich dem nicht bewusst und habe mich gewundert was daran so gut sein soll! Untauglich. OK, wenn man weiss wie ist es dann klar.

Zurück ins Menu und den «Track-Manager» wählen und wieder das File «Test» auswählen. Da beim automatischen erstellen des Track alle nötigen Wegpunkte angelegt und auch an das Garmin übermittelt werden, wird nun der richtige Weg angezeigt. Am Pfeil an kann ich auch erkennen in welche Richtung ich gehen muss, resp.in welche Richtung ich das Gerät halte.

Drehe ich das Gerät weg vom Weg kann ich das sofort am Pfeil erkennen. So ist es wirklich einfach den richtigen Weg zu finden oder besser gesagt zu halten. Auch wenn man mal falsch abbiegt sieht man das sehr schnell. Der Pfeil entfernt sich gleich von der Route.

Das Gerät kann noch vieles mehr. Z.B. hat es einen Kalender. Ob es den Braucht? Es hat ihn einfach.

Das Display spiegelt etwas. Die Fotos täusche aber ein wenig. In der Praxis ist es meist nicht störend. Bei direktem Sonnenlicht kann es mal etwas unscharf werden. In der Praxis hat das aber nicht zu Problemen geführt.

Fazit: Navigieren hiess für mich bis jetzt immer Karte und Kompass. Neu nutze ich nun den eTrex von Garmin. Karte und Kompass sind deswegen aber immer noch eine gute Sache. Für mich ist die Frage also nicht entweder oder. Beides hat Vor- und Nachteile. Eine Tour planen am GPS Gerät ist wohl kaum zielführend. Aber bei der Standortbestimmung ist das GPS-Gerät natürlich sehr schnell und exakt (da kann die Karte natürlich nichts dafür, aber der Nutzer ist halt einfach langsamer). Navigieren mit Karte und Kompass basiert zudem darauf das man freie Sicht hat. Ich weiss, es gibt auch dafür Lösungen. Aber hier ist die GPS-Technologie einfach weit überlegen. Dafür benötigt man Energie, sprich Strom. Darum sollte man in abgelegenen Gegenden, auf längeren Touren immer zwei Navigationsmöglichkeiten haben. Eine sollte ohne Strom auskommen. Also meist halt doch Karte und Kompass. Ersatzbatterien nicht vergessen!
Das eTrex ist klein, handlich, einfach und günstig. Zum Preis: Es lohnt sich etwas umzuschauen. Die Priese sind, je nach Anbieter, sehr unterschiedlich. Ich habe nicht das günstigste Angebot gewählt und dennoch recht gespart gegenüber dem „Normalpreis“. Ich spreche nicht von 4 % oder so, sondern von 27% Preisersparnis.

Wie navigierst du, wenn du auf Tour bist? Das würde mich interessieren! Schreibe mir doch etwas in die Kommentare.

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs