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Wenn du eine Nacht draussen sein willst brauchst du ein paar Dinge. Vor allem wenn es kalt werden soll. Im Juli geht es auch spartanischer, klar. Was habt ihr so zum Schlafen dabei, wenn ihr in den Wald geht? Schreibt mir einen Kommentar!

Guter Schlaf ist wichtig. Nach einem anstrengenden Wandertag muss man sich wieder erholen können. Sonst wird der nächste Tag schnell zur Qual. Aber was heisst gut schlafen. Wir müssen unsere Körpertemperatur konstant halten. In der Nacht wird es kälter und wir bewegen uns weniger. Wir brauchen also etwas um den Unterschied zur Tagestemperatur auszugleichen. Persönlich schlafe ich nicht so gern in den Kleidern die ich den ganzen Tag anhatte. Manchmal geht es aber nicht anders. Zuerst mal muss unser Schlafsetup uns vor Regen und Wind schützen. Dann gegen die Bodenkälte und auch gegen den Verlust unserer Körpertemperatur an die Umgebungsluft. Das ist nicht so schwierig wie es sich vielleicht anhört. Tarp, Isomatte und Schlafsack würden diese Anforderung schon erfüllen.

Die Isomatte sollte übrigens der Jahreszeit angepasst sein. Genau genommen den Temperaturen. Eine einfache Matte ist im Winter evtl. zu dünn und schützt nicht vor der Bodenkälte. Da nützt der beste Schlafsack nichts mehr. Man friert! Und zum Schlafsack. Das ist ein Thema für sich. Ich bin von Daunen überzeugt. Das heisst aber nicht, dass alles andere nichts taugt. Auch der sollte den zu erwartenden Temperaturen angepasst sein. Sonst nützt er nichts. Lieber etwas Reserve als in der Nacht frieren. Zu viel Reserve heisst aber auch mehr Gewicht und meist auch mehr Geld bei der Anschaffung. Schlafsäcke sind aber ein eigenes Thema und es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen hier auf alles einzugehen. Nur noch so viel. Beim Kauf sollte auf den «Komfortbereich» geachtet werden. Die anderen Temperaturangaben sind nicht wirklich aussagekräftig. Nein, Komfortbereich heisst nicht für Warmduscher. Richtig wäre eigentlich Normalbereich. Komfort verkauft sich halt besser als «normal».

Mein Schlafsetup wird jeweils auf das zu erwartende angepasst. Vor allem wenn man am Tag viel Wandert, muss man sich auch gut erholen. Und dazu ist guter Schlaf sehr wichtig. Damit das gelingt muss man sich vor Wind, Regen und Kälte schützen können. Mit was mache ich das. Gleich mal eine Übersicht!

  • Tarp 3 x 3 m link, oder neu mit dem Hilleberg Tarp 5.
  • Alter US Army Poncho als Unterlage (den hatte ich aber selten dabei, da recht schwer) oder Annyo Regenponcho
  • Iso Matte 46° Nord link
  • Iso Matte 1,2cm zum zusammenrollen, über 30 Jahre alt, aber funktioniert immer noch. (nur wenn es richtig kalt wird)
  • Grüzi Bäg downwool-subzero oder CH Arme Schlafsack
  • Inlet «Flauschi» (wenn es unter Null werden soll) link
  • CH Arme Biwacksack (wenn ich ohne Tarp schlafe, brauche ich aber nur noch selten)
  • Kerzenlampe (ok, zum Schlafen nicht nötig, gehört bei mir halt zum Lager. Dafür keine Taschenlampe) link
  • Heringe Hilleberg

Draussen mit «CH Army» Schlafsack. Mit Inlett und Fleece Jacke habe ich es im CH Militärschlafsack draussen bis + 5 C° gut ausgehalten. Also ohne Zelt oder Tarp, aber mit Biwaksack. Viel mehr geht da wohl kaum. Darum habe ich mir den Grüzi Bäg Downwool subzero angeschafft. Leichter, kleiner zu verpacken und viel angenehmer zum Schlafen.

Mehrtageswanderung: Was nehme ich mit? Leicht sollte es sein und Schutz bieten. Bei mehrtägigen Touren ist das Wetter selten die ganze Zeit top. Also muss ich mich entsprechend schützen können.

  • Hilleberg Tarp 5 / 320 gr
  • Grüzi Bäg inkl. Hülle / 1100 gr
  • Annyo Regenponcho (Als Bodenunterlage) / 257 gr
  • Iso Matte 46° Nord / 600 gr
  • Heringe Hilleberg / 122 gr

Total 2332 gr

Dazu kommen noch die Trekkingstöcke / 379gr

Das würde dann 2778 gr machen. Gewicht sparen könnte man noch beim Schlafsack und der Iso Matte. Aber ich denke mal das ist ok und auch zweckmässig. Und Neuanschaffungen kosten und sind nicht immer Nachhaltig.

Für eine Übernachtung im Wald, ohne lange Wanderung, darf es auch etwas schwerer sein. Aber es muss natürlich nicht. Hier ein Beispiel:

  • Tarp 3 x 3 m
  • Alter US Army Poncho als Unterlage
  • Iso Matte 46° Nord
  • CH Arme Schlafsack
  • CH Arme Biwacksack (optinal)
  • Kerzenlampe (ok, zum Schlafen nicht nötig, gehört bei mir halt zum Lager. Dafür keine Taschenlampe
  • Heringe Hilleberg

Beispiel Winter, mit Temperaturen untern Null:

  • Tarp 3 x 3 m
  • Alter US Army Poncho als Unterlage
  • Iso Matte 46° Nord
  • Iso Matte 1,2cm zum zusammenrollen
  • Grüzi Bäg
  • Inlet «Flauschi»
  • CH Arme Biwacksack
  • Kerzenlampe
  • Heringe Hilleberg (Im Schnee sind diese unbrauchbar)

Natürlich kann man sich das alles auch anders zusammenstellen. Je nach Bedürfnis und Vorlieben. Respektive je nach Ausrüstung die man hat.

Aufbauzeit: Das Tarp (oder auch ein Zelt) sollte nach spätestens 15 Min stehen. Eigentlich sollte das nicht mal 5 Min dauern. Wenn starker Regen einsetzt muss es oft sehr schnell gehen. Auch bei Dunkelheit und Müdigkeit sollte man nach spätestens 5 Min im trockenen sein. Nach 15 Min sollte man im warmen und trockenen Schlafsack liegen, wenn das nötig sein sollte. Die Handgriffe müssen sitzen und alles sollte im Rucksack immer am selben Ort sein. Übung macht den Meister.
Wenn es bereits am eindunkeln ist und ich mein Lager aufschlagen will, verwende ich das letzte Tageslicht lieber um Brennholz zu sammeln. Ich will nicht im dunkeln Wald nach Holz suchen. Darum muss der Aufbau des Lagers auch im Dunkeln schnell und zuverlässig klappen.

Damit es beim ersten gebrauch nicht zu Problemen kommt habe ich das Hilleberg Tarp 5 zu hause aufgebaut. Das ging beim ersten mal noch etwas länger. Schlaufen in die Schnüre machen usw. Aber es stand in weniger als 10 Min. Der Abbau war unter 5 Min inkl. Poncho am Boden zusammenpacken und alles verstauen. Praktisch, der Beutel, in den das Tarp verstaut wird, ist zugleich eine Tasche. Lampe, Brille oder was auch immer haben sehr gut darin platz. Und der Beutel ist auch sehr gut platziert. Ein Detail, aber ein sehr praktisches.

Ausreichend Platz für eine Person mit Gepäck. Zur Not könnten auch zwei darunter schlafen.

Hinten und in der Mitte habe ich die Heringen gleich in die Metallringe gemacht. Auch dort hat es Schnüre und man könnte alles etwas höher machen, wenn man das möchte.

Hinten klein, vorne aber genügend Platz zum sitzen und kochen.

Es gibt verschiedene Varianten dieses Tarp aufzubauen. Somit ist man sehr flexibel.

Habe die Gelegenheit genutzt um wieder mal draussen zu schlafen. Es ist aber zurzeit recht warm, auch nachts. Also keine grosse Herausforderung. Wann hast du zum letzten Mal draussen geschlafen und wie wars? Wie sieht dein Schlafsetup aus?

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs