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_Vorwort: Schön bist du wieder auf meinem Blog. Diesmal geht es um Pflanzen die man einfach kennen muss. Leicht zu finden und gut zu erkennen. Schmackhaft und hilfreich. Ich denke sogar das die meisten diese Pflanzen schon kennen und auch bereits verwendet haben.
_Achtung: Esst nur was ihr kennt! Kennt man sich mit den Pflanzen gut aus, kann man sich gut draussen ernähren. Ist man aber nicht sicher, Hände weg. Macht euch schlau und informiert euch. Eure Gesundheit wird es euch danken!
_Löwenzahn: Wer kennt ihn nicht? Es gibt viele Namen für diese Pflanze. Viele davon sind nicht so schmeichelhaft. Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist in weiten teilen von Europa und Asien heimisch, hat sich durch den Menschen aber bereits auf der ganzen Nordhalbkugel ausgebreitet.
Abgesehen vom Stängel kann die ganze Pflanze gegessen werden, und zwar roh als auch gekocht. Typisch ist der leicht bittere Geschmack. Die Blütenblätter und Blütenknospen der geöffneten Pflanze sind nur wenig bitter. Manchmal sogar etwa süsslich. Die jungen Blätter sind roh am besten und haben viele Vitamine. Wie älter die Blätter desto bitterer. Man kann diese jedoch im Wasser kochen, um die Bitterstoffe auszuwaschen. Das Wasser weggiessen und nicht trinken! Der weissliche Stiel zwischen Blättern und Wurzel ist zart und schmackhaft. Sehr viele Bitterstoffe sind in der Wurzel, die ansonsten eigentlich sehr viele Nährwerte enthält. Einfach so sind die Wurzeln aber ungeniessbar. Man kann diese aber zerkleinern und abkochen. Sehr bittere Stücke eventuell noch kleiner schneiden und im Wasser mehrere stunden lagern. So gehen schon einige Bitterstoffe weg. Übrigens kann man aus den Wurzeln einen Tee machen der abführend wirkt. Nur so nebenbei erwähnt. Man kann die Wurzelstücke auch rösten und zerkleinern. So verarbeitet kann man diese als Kaffeeersatz verwenden. Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines honigähnlichen Sirups oder Gelees (mit Orange, Zitrone und Zucker) als Brotaufstrich.
Viele wissen, dass man den Löwenzahn als Salat nutzen kann. Wie wir hier lesen können, ist er aber doch recht vielseitig.
Anwendung: Die wichtigsten Wirkstoffe des Löwenzahns sind die Bitterstoffe. Sie fördern allgemein die Sekretion der Verdauungsdrüsen. Daneben wurde auch eine harntreibende Wirkung nachgewiesen, die möglicherweise auf die hohe Kaliumkonzentration zurückzuführen ist. Anwendung findet die Heilpflanze bei Appetitmangel, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl und Blähungen, bei Störungen im Bereich des Gallenabflusses und zur Anregung der Harnausscheidung bei entzündlichen Erkrankungen und Steinbildung. Die Volksheilkunde nutzt die Droge ausserdem als leichtes Abführmittel, bei Diabetes mellitus, bei rheumatischen Erkrankungen und Ekzemen. Verarbeitet werden auch die frischen jungen Blätter zu Frühjahrskuren als Salat, Presssaft oder als Bestandteil im Smoothie. Die im Herbst geernteten inulinreichen Wurzeln dienen geröstet als Kaffee-Ersatz.
Kautschukersatz: In der Sowjetunion und im Deutschen Reich wurde wurde während des Zweiten Weltkriegs Löwenzahn als Kautschukersatz verwendet. Unter anderem wurde 1942 im KZ Auschwitz eine Forschungsstation für Pflanzenkautschuk eingerichtet, in der 150 bis 250 Zwangsarbeiter eingesetzt wurden.

Bild 1: Wer kennt ihn nicht: den Löwenzahn

Bild 2: So schmeckt er an besten, wenn er noch jung ist. Das wissen auch die Schnecken.

Bild 3: Auch das ist der Löwenzahn. Die Pusteblume.
_Taubnessel: Die Taubnesseln kennst du sicher auch. Es gibt rund 30 Arten und bei uns sind diese sehr häufig anzutreffen. Sie gehören zur Familie der Lippenblütler. Die bekanntesten sind die Weisse,- Rote-, Silberblättrige- und Gelbe- Taubnessel. Die Blätter der Taubnessel haben keine Brennhaare. Darum stechen diese nicht wie die Brennnessel und daher kommt der Namenszusatz «Taub». Die beiden Pflanzen haben auch nichts miteinander zu tun. Einzig die Blätter sehen ähnlich aus.
Fasst man die Lippenblüten mit zwei Fingern, kann man diese sehr leicht vom Blütenboden abziehen. Wenn man dann am unteren Ende saugt, erhält man ein klein wenig süssen Nektar. Geschmacklich sind alle Taubnesseln praktisch identisch und können auch entsprechend gleich verwendet werden. Alle nutzbaren Teile können roh oder gekocht gegessen werden und sind ein leckeres und auch aromatisches Gemüse. Um an die Wurzeln zu kommen muss man vorsichtig graben. Will man diese einfach aus dem Boden ziehen, reissen sie ab. Die weissen, zarten Wurzeln können roh gegessen werden. Dickere Wurzeln kocht man besser ab.
Die Taubnessel Blüte kann zu einem sehr feinen Tee zubereitet werden.
Verwendung: Verwendet wird die Weiße Taubnessel, als Kraut oder als Blüte. Die Pflanzenteile dienen zur Herstellung von Tee. Ein medizinischer Nutzen im Rahmen der Naturheilkunde wird zur Entwässerung angegeben. Zur Linderung von Juckreiz werden auch Sitzbäder und Spülungen empfohlen. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden, antibakteriellen und schleimhautschützenden Wirkung wird die Taubnessel in der Volksmedizin zum Beispiel bei Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden verwendet.

Bild 4: Taubnessel ,hier in Gelb, gibt es auch in ganz anderen Farben.
_Spitzwegerich: Auch wenn du ihn nicht kennen solltest, du hast ihn sicher schon oft gesehen. Wie es sein Name schon vermuten lässt, ist er meist an Wegen zu finden. Er gehört zur Familie der Wegerichgewächse.
Er kommt ursprünglich aus Europa, ist aber mittlerweile auf der ganzen Welt anzutreffen. Die Blätter der noch jungen Pflanze sind roh oder auch gekocht geniessbar. Bei älteren pflanzen werden die Blätter zäh und Schmeken bitter. Die Samen der Pflanze sind nahrhaft und ölhaltig, können in jedem Stadium gegessen werden, ob roh oder gekocht. Die kleinen Kolben können, solange diese noch grün sind, als ganzes gegessen werden. Wenn die Samen ausgereift sind, bleiben diese oft noch lange an der Pflanze und können einfach mit den Fingern von der Pflanze gerieben werden. Dies oft sogar im Winter und bis zum nächsten Frühling. Die Samen können dann zerrieben werden und die Samenschalen vorsichtig weggepustet werden.
Die Blätter enthalten Gerbsäure, was Blutverengend wirkt. Mann kann die Blätter etwas zerreiben und zur Linderung von Insektenstichen oder Brenneseln verwenden. Einfach den Saft auf die schmerzende Stelle geben. Das wirkt sehr gut und schnell.
Bei Magen-Darm Problemen und Husten können die Samenschalen helfen. Denn diese enthalten Schleimstoffe, die dem Darm und Magen gut tun und bei Husten ebenfalls helfen können. Dazu die Samen inklusive Schalen im Wasser aufkochen und diesen Sud dann trinken.
Verwendung: Der Spitzwegerich ist eine essbare Wildpflanze, von der man die Blätter, Blütenknospen, Samen und Wurzeln nutzen kann. Die Blätter, Blütenknospen und Samen kann man auch roh essen. Die Pflanze und vor allem die Blütenknospen schmecken champignonartig. Die Blätter kann man von April bis Juni z. B. als Salat oder Gemüse zubereiten. Auf Grund der starken Längsfasern sollten die Blätter bei der Zubereitung quer zu den Längsfasern kleingeschnitten werden. Von Mai bis Juli kann man die zarten Blütenknospen roh, z. B. in Salaten nutzen oder auch dünsten. Sie lassen sich auch in Essigwasser einlegen. Ernten und sammeln kann man ihn am besten von Anfang April bis Ende August. Man findet ihn oft auf Wiesen, an Äckern und Feldrändern, an den Wald angrenzenden Wegen und auch in Ortschaften. In Mangelzeiten nach den beiden Weltkriegen und während der Weltwirtschaftskrise war Salat aus wildwachsendem Spitzwegerich ein beliebter Ersatz für unerschwingliches oder nicht erhältliches Blattgemüse.
Medizinische Wirkungen und Anwendungsgebiete: Spitzwegerich wirkt reizmildernd, adstringierend und antibakteriell. Bei innerer Anwendung wirkt er gegen Katarrhe der Luftwege und entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Äußerlich kann er gegen entzündliche Veränderungen der Haut eingesetzt werden. Die Wirkung des Spitzwegerichkrauts, bestehend aus den zur Blütezeit geernteten, frischen oder getrockneten oberirdischen Teilen, wurde bei diesen Indikationen 1985 von der Kommission E positiv bewertet.
Die Wirksamkeit der Droge ist hier sowohl auf die einhüllende Wirkung der Schleimstoffe als auch auf die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe sowie auf die antibakterielle und damit entzündungshemmende Wirkung der Abbauprodukte der Iridoide zurückzuführen. Zudem kann sie äusserlich bei entzündlichen Veränderungen der Haut verwendet werden, sowohl bei exogen verursachten wie beispielsweise durch Insektenstiche oder dem Kontakt mit Brennnesseln als auch bei endogenen Hautkrankheiten wie zum Beispiel bei Neurodermitis oder auch bei sonstigen Entzündungen oder kleinen offenen Wunden. Nach Insektenstichen ist der Spitzwegerich, zerrieben und auf den Stich aufgetragen, kühlend respektive schmerzlindernd.
Zubereitungen
Tee: Zur Herstellung von Teeaufgüssen werden die Blätter oder das ganze Kraut gesammelt und getrocknet. Damit sich die Blätter nicht schwarz verfärben, sollten sie vorsichtig und ohne Druck geschnitten sowie rasch getrocknet werden.
Die Dosierung bei der Zubereitung von Tee beträgt 1,5 g (1,5 TL) auf 150 ml Wasser. Der Tee soll frisch zubereitet werden, 10–15 min ziehen und mehrmals täglich getrunken werden (jeweils 1 Tasse).
Presssaft: Für Spitzwegerichsaft presst man die frischen Blätter aus. Da das natürliche Antibiotikum bei der Teezubereitung oft zerstört wird, ist es sicherer, Presssäfte einzusetzen.
Sirup: Eine Rezeptur aus dem österreichischen Arzneibuch für Spitzwegerichsirup gibt an, die Spitzwegerichblätter in gereinigtem Wasser zu kochen, zu filtern und den entstandenen wässrigen Auszug mit der 1,6-fachen Menge Zucker zu Sirup zu vermischen. Der Sirup wird mit 1 % Alkohol, Methylparaben und Propylparaben konserviert.

Bild 5: Die Blüte des Spitzwegerichs.

Bild 6: Und hier die Blätter des Spitzwegerichs. Diese Pflanze ist viel an Wegrändern zu sehen.
_Breitwegerich: Vieles was ich beim Spitzwegerich gesagt habe trifft auch für den Breitwegerich zu. Er kommt mittlerweile Weltweit vor, war ursprünglich aber nur in Europa anzutreffen, und ist auch an den selben orten anzutreffen wie der Spitzwegerich. Straßen, Wege, Plätze, Weiden, Wiesen und Äckern. Die Pflanzenart ist sehr widerstandsfähig und wächst fast überall. Die Wurzeln können bis zu 80 cm in den Boden reichen.
Der Breit-Wegerich kann zwischen 3 und 25 cm hoch werden. Die in einer grundständigen Blattrosette angeordneten Laubblätter sind löffelförmig und handtellergroß. Die einfache Blattspreite ist eiförmig bis elliptisch und kahl bis dicht, kurz behaart.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Endständig auf einem blattlosen Blütenstandsschaft, der etwa so lang oder kürzer als die Laubblätter und höchstens zweimal so lang wie der Fruchtstand ist, steht aufrecht ein ähriger Blütenstand. Die Blüten sind geruchlos. Die grünlichen bis weißlichen Staubfäden sind etwa 2 mm lang und die verkehrt-herzförmigen Staubbeutel sind etwa so lang wie breit. Der Pollen wird durch Windbestäubung verbreitet.
Die Frucht enthält meist 6 bis 30, selten bis zu 46 Samen.
Der Breitwegerich ist eine alte Heilpflanze und wird in der mittelalterlichen Heilkunde, ebenso wie der Spitzwegerich, genannt. Er enthält Schleimstoffe, Iridoid-Glykoside, und andere Wirkstoffe. Der Saft, bzw. Brei aus den Blättern wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Neuere Studien verweisen auch auf eine mögliche antivirale und immunmodulatorische Wirkung hin. Der Saft wird in der Naturheilkunde bei Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüren, Durchfall, Reizdarm, Blutungen der Harnwege, Atemwegskatarrh und Insektenstichen aller Art eingesetzt. Seine Wirksamkeit ist jedoch nicht ausreichend belegt.
Die Samen sind sehr klein und darum mühsam zu ernten. Aber sie können zu einem Mehl gemahlen werden und so als Mehlersatz dienen. Solange die Blätter noch zart und jung sind, können diese als Salat gegessen werden. Ältere Blätter können gekocht und in einem Eintopf gegessen werden. Die Blätter enthalten Calcium und andere Mineralien. 100 g Wegerich enthalten ungefähr so viel Beta-Carotin wie eine große Karotte.

Bild 7: Breitwegerich. Hier noch sehr klein.
_Fazit: Alle oben beschriebenen Pflanzen kommen bei uns recht oft vor und sind auch recht einfach zu identifizieren. Alle sind recht vielseitig einsetzbar und als Nahrung sehr gut geeignet.
Für den Bericht habe ich auch auf Text aus Wikipedia zurückgegriffen. Aber nicht nur.
Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs
Infotext
_Löwenzahn: Mehr Infos zum Löwenzahn
- Art: Kraut (mit milchigem Saft)
- Erntezeit: März bis November
- Höhe: bis zu 40 cm
- Lebensraum: Waldränder, Wiesen, Ödland, Steinböden …
_Taubnessel: Mehr Infos zur Taubnessel
- Art: Kraut
- Erntezeit: April bis Oktober
- Höhe: bis zu 60 cm
- Lebensraum: Wälder, Waldränder, Wiesen, Ödland, Ufer …..
_Spitzwegerich: Mehr Infos zum Spitzwegerich
- Art: Kraut
- Erntezeit: Mai bis September
- Höhe: bis 50 cm
- Lebensraum: Waldränder, Wiesen, Ödland, Wege
_Breitwegerich: Mehr Infos zum Breitwegerich
- Art: Kraut
- Erntezeit: Juni bis Oktober
- Höhe: bis 2,5 m
- Lebensraum: Wiesen, Ödland, Ufer, Wege
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