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_Kann man zwei Tage durch den Jura Wandern? Aber sicher. Man kann noch viel länger, wenn man will. Aber für dieses mal waren zwei Tage genug. Am zweiten war noch schlechtes Wetter angesagt. Ein Grund den zweiten Tag etwas kürzer zu halten. Gemacht habe ich diese schöne Tour mit einem alten Schulfreund. Also nicht so alt, genau genommen ist er sogar ein rechtes Stück jünger als ich. Wir sind beide in Egerkingen aufgewachsen und darum startet diese Tour auch dort. Die Idee war bis zum Weissenstein zu laufen. Die Strecke wählten wir aber nicht direkt, das wäre zu einfach gewesen. Mehr dazu im folgenden Bericht.

Bild 1: Kurz vor Langenbruck.

Bild 1: Kurz vor Langenbruck.

Bild 2: Ein langer Anstieg im Buchenwald. Auch im Jura kann man viele Höhenmeter machen. Also nicht unterschätzen!

Bild 2: Ein langer Anstieg im Buchenwald. Auch im Jura kann man viele Höhenmeter machen. Also nicht unterschätzen!

_Tag 1: Wir starten um ca. 08:00 in Egerkingen bei noch kühlem aber doch schon sonnigem Wetter. Zuerst geht es über die Schlosshöchi und anschliessend unter der Ruine alt Bechburg vorbei Richtung Langenbruck. Das heisst mal etliche Höhenmeter zu überwinden. Wir wählen kein hohes Tempo, sind dafür aber stetig unterwegs. Wir kommen sehr gut voran und können auch Langenbruck bald hinter uns lassen. Zu Beginn des zweiten grossen Anstieges gönnen wir uns eine Pause. Dann geht es wieder hoch. Im Wald sieht man das Ende nicht wirklich und oft denkt man, jetzt sollten wir eigentlich bald oben ankommen. Aber es zieht sich dahin und fordert auch einige Schweisstropfen. Aber egal, auch diesen Berg (Bilsteinberg) bezwingen wir. Beim kurzen Abstieg zum Hinter Hauberg machen wir eine Pause, essen und trinken, und gehen dann im Selbstbedienungsrestaurant etwas kleines essen und trinken. So gestärkt geht es über Chellenchöpfli, Hintere Wasserfallen und Vogelberg zum Restaurant Ober Passwang. Der Weg bis dahin ist sehr schön zu laufen, hat immer wieder schöne Aussichten und geht mal hoch, mal runter. Nach unserem Besuch im Ober Passwang machen wir uns wieder auf den Weg und halten schon Ausschau nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Die Suche gestaltet sich etwas schwierig. Als es schon beginnt einzudunkeln finden wir aber einen sehr guten Platz und wir sind auch sehr froh darüber.

Bild 3: Das Chellenchöpfli von unten. Eben sassen wir noch da oben. Runter geht es einfach schneller als hoch.

Bild 3: Das Chellenchöpfli von unten. Eben sassen wir noch da oben. Runter geht es einfach schneller als hoch.

Bild 4: Irgendwo in der Region Passwang. Die Sonne hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint.

Bild 4: Irgendwo in der Region Passwang. Die Sonne hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint.

_Übernachten: Das Nachtlager ist bald eingerichtet und das Essen ist auch bald gemacht. Nach einem solchen Tag schmeckt das Essen einfach sehr gut! Nach dem Essen sitzen wir noch etwas bei unserem Nachlager und können in der Ferne ein Gewitter beobachten. Es sieht gewaltig aus und ich bin froh dass es nicht zu uns kommt. Schade ist eigentlich nur das wir den Platz nicht schon früher erreicht haben. Dann hätten wir evtl. noch ein Feuer gemacht und den Abend etwas mehr geniessen können. Aber egal, es kommt halt, wie es kommt. Schlafen tue ich nicht so gut. Vielleicht weil ich dieses Jahr nicht so viel draussen geschlafen habe. Vielleicht hat es einen anderen Grund. Keine Ahnung. Am Morgen bin ich jedenfalls nicht top ausgeruht. Essen mag ich auch nicht so richtig. Mein Magen ist etwas durcheinander, nicht erst seit heute, schon am Tag vor dieser Tour. Ist halt so. Aber für einen grossen Morgenkaffee reicht es! Das Lager ist rasch abgebaut und die Spuren unserer Anwesenheit sind ebenfalls schnell beseitigt. Mein Begleiter entscheidet sich fürs Abbrechen der Tour. Er hat auch nicht gut geschlafen und geht zurück zum Passwang um mit dem Bus die Heimreise anzutreten. Schade, aber es muss für ihn passen und ist seine eigene Entscheidung.

Bild 5: Irgendwo zwischen Passwang und Schelltenpass.

Bild 5: Irgendwo zwischen Passwang und Schelltenpass.

Bild 6: Auch zwischen Passwang und Schelltenpass.

Bild 6: Auch zwischen Passwang und Schelltenpass.

_Tag 2: Also starte ich in den zweiten Tag. Es geht gut voran und ich bin recht bald beim Scheltenpass. Da bin ich schon im Nebel. Hatten wir gestern noch super sonniges und angenehmes Wetter, scheint es jetzt zu drehen. Nach dem Mittag kommt es dann auch noch regnen. Aber noch ist es nicht so weit. Kurz vor dem Matzendörfer Stierenberg geht es Richtung Zentner. Von da an geht es zur Tannmatt. Dieser Teil des Weges ist neu für mich. Es geht anschliessend am Tannmattchopf vorbei zur Chuematt und dann zur Wolfschlucht. Hier verlasse ich die ursprünglich geplante Route. Wenn es nicht sein muss, will ich nicht in den Regen kommen. Das gelingt mir auch. Also die Wolfschlucht runter und nicht nach Welschenrohr und dann zum Weissenstein, wie ursprünglich geplant. Am Ende der Wolfschlucht ist die Tour auch für mich fertig. Und einfach damit ich es gesagt habe. Die Wolfschlicht ist halt immer einen Besuch wert. Nicht die bekannteste, aber einfach eine sehr schöne Schlucht im Schweizer Jura!

Bild 7: Kurz vor dem Scheltenpass kommt der Nebel und Hindernisse, die es zu bewältigen gibt.

Bild 7: Kurz vor dem Scheltenpass kommt der Nebel und Hindernisse, die es zu bewältigen gibt.

Bild 8: Am Wegesrand. Einfach schön.

Bild 8: Am Wegesrand. Einfach schön.

_Fazit: Eine schöne Tour, die eigentlich ganz in der nähe lag und somit wenig Anfahrts- und Rückweg benötigte. Das Wetter hat auch mitgespielt. Der erste Tag war top, der zweite war auch ok. Es muss nicht immer sonnig sein. Auch sonst hat alles gepasst. Generell sollte man den Jura, was die Höhenmeter angeht, nicht unterschätzen. Natürlich sind die Berge hier viel kleiner als in den Alpen. Aber es geht auch viel hoch und runter. Und das fordert halt auch recht viel Kondition. Darum sollte man auch dem Gepäck etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen. Weniger ist hier oft mehr. Man sollte aber nichts Wesentliches vergessen. Etwas Planung, was das Essen und vor allem auch das Wasser betrifft, schadet sicher auch nicht. Wasser ist im Jura nicht so selbstverständlich wie z.B. in den Alpen.

Bild 9: Der Nebel war etwas mühsam. Man konnte für kurze Zeit fast den Weg nicht erkennen. In solchen Momenten wäre ein Navi- Gerät von Vorteil. Es ging, zum Glück, auch ohne.

Bild 9: Der Nebel war etwas mühsam. Man konnte für kurze Zeit fast den Weg nicht erkennen. In solchen Momenten wäre ein Navi- Gerät von Vorteil. Es ging, zum Glück, auch ohne.

Bild 10: Vor der Chuematt. Den Weg kannte ich bereits von einer früheren Wanderung. Allerdings bin ich damals in umgekehrter Richtung gelaufen. Auch so ganz schön.

Bild 10: Vor der Chuematt. Den Weg kannte ich bereits von einer früheren Wanderung. Allerdings bin ich damals in umgekehrter Richtung gelaufen. Auch so ganz schön.

_Warst du auch schon in dieser Region unterwegs? Wo gehst du gerne Wandern? Schreibe mir einen Kommentar, das würde mich freuen.

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,

Urs

Bild 11: Am Einstieg zur Wolfschlucht. Ein würdiger Abschluss dieser schönen Tour!

Bild 11: Am Einstieg zur Wolfschlucht. Ein würdiger Abschluss dieser schönen Tour!

 

Infos zur Tour

Link auf Karte als PDF: Egerkingen_Hammer_T1 Egerkingen_Hammer_T2 (Eine Karte ist zu klein) Link auf GPS-Track: Egerkingen_Hammer(Datei ist komprimiert und muss «entzippt» werden.)

Länge   34.49 Km LKm  53.65 Leistungskilometer
Auf-/Abstieg  1916 m / 1743 m Zeit  11 h 15 min
Min/max Höhe  433 müM /  1201 müM Start / Ziel Egerkingen / Hammer (Welschenrohr)
Anreise ÖV: Mit dem Zug nach Egerkingen. Zurück geht es mit dem Bus ab Haltestelle „Wolfsschlucht“ (Welschenrohr) nach Balsthal oder Oensingen. Von da an hat man sehr gute Anschlüsse. https://www.sbb.ch/de   Individualverkehr: Bei dieser Tour etwas umständlich. Egerkingen hat eine Autobahnausfahrt und ist relativ gut zu erreichen. Bei der Wolfschlucht kann man mit dem Bus und Zug nach Egerkingen zurück.
Schwierigkeit keine. Ausdauer ist aber schon von Vorteil!
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