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Bushcraft Schweiz Online

Bannock gehört schon lange zum bushcraften und zwar schon bevor es den Begriff «bushcraft» überhaupt gab. Stell dir vor, draussen ist es kalt und ich habe Hunger! Also mache ich mir mal ein Feuer und Wärme mich daran. Das ist schon der erste Schritt zum Bannock. Wie geht es weiter? Es braucht nur etwas Mehl, Wasser und Butter (oder Margarine). Empfehlen würde ich noch Salz und Backpulver. Aber es geht auch ohne. Aber der Reihe nach.

Rezept:

  • 250 gr Mehl
  • 130 ml Wasser
  • Butter oder Margarine (für in die Pfanne, nicht in den Teig mischen)
  • Optional Salz
  • Optional 1 Teelöffel Backpulver oder Trockenhefe

Zudem braucht ihr noch eine Pfanne. Es geht auch ohne, richtig. Aber in der Pfanne wird der Bannock so richtig goldbraun von der Butter.

Teig machen: Alles in der richtigen Menge (siehe oben) mischen und gut durchkneten. Ist der Teig zu nass, gib noch etwas Mehl hinzu. Ob er zu nass ist merkt man wenn er an den Händen klebt. Ist er zu trocken, noch etwas Wasser dazugeben. Wenn du Hefe oder Backpulver hinzugibst, musst du den Teig nach dem durchkneten etwas ziehen lassen. So ca. 30 Minuten an der Wärme. Das reicht.

Ab in den Wald: OK, diesen Schritt kann man sich natürlich sparen und den Bannock zuhause in der Pfanne backen. Aber das ist nicht so schön wie im Wald. Also ab in die Natur.

Was man halt so braucht um Feuer zu machen. Als Backup habe ich sogar Holz von daheim mitgenommen. Feuerstahl, Kienspan, Messer und Axt. Mehr braucht es eigentlich nicht, oder?

Ein schönes kleines Feuer machen und backen. Es ist schon recht kalt draussen. Aber das gehört doch dazu. Ja gut, es geht auch wärmer. Aber es ist halt, wie es ist.
Zum Kochen und Backen braucht man nicht viel Feuer, sondern viel Glut. Das ist der Trick am ganzen. Eine Kerze erreicht an ihrem wärmsten Punkt 1400°C. Da wird der Bannock nicht gebacken, sondern verkohlt. Also Vorsicht mit den offenen Flammen. Anstelle eines offenen Feuers geht auch einHobo- Ofen. Da kann man die Pfanne auch gut draufstellen.

Zubereitung in der Pfanne: Zuerst etwas Butter zergehen lassen. Ok, auf dem Bild sieht man gleich etwas viel geschmolzene Butter. Weniger hätte genügt. So hat es gleich für alle drei Stücke gereicht. Mit dem Teig etwa fingerdicke Fladen machen und in die Pfanne legen. Sobald die Unterseite goldbraun gebacken ist wenden und die andere Seite backen. Man kann auch am Ton, wenn man mit einem Hölzchen dranklopft, gut hören ob der Bannock durch ist. Er tönt etwas hohl. Das war es schon. Wenn es noch Teig hat wieder etwas Butter zergehen lassen und den nächsten Fladen backen.

Auf der Glut: Hier kann man natürlich keine Butter zergehen lassen. Also man kann schon, aber es bringt halt wenig. Ausser dass die Glut schon erkaltet ist bevor man anfängt. Also aus dem Teig einen Fladen formen und auf die Glut legen. Richtig auf die Glut und nicht auf das Feuer. Also zuerst ein Glut-Beet machen das etwas grösser ist als der Fladen sein wird. Den Fladen auf die Glut legen. Dann etwas warten, zwei bis drei Minuten, und wenden. Zum Wenden reichen zwei Hölzchen. Diese besser vorher bereitlegen, sonst wird das Brot schwarz. Man merkt schnell, ob es gut gebacken ist oder nicht. Wenn man mit einem Hölzchen dranschlägt und es hohl tönt ist der Fladen gut durchgebacken.

Auf einem Stein: Steine im Feuer erhitzen, wegnehmen vom Feuer und Fladen drauflegen. Warten, wenden und fertig. Diese Methode nutze ich nicht, aber bei anderen habe ich das schon gesehen. Es funktioniert auch. Oder ein Feuer um einen Stein machen. Damit man noch zum Stein kommt vielleicht nicht ganz um den Stein, nur so halb. So sollte der Stein auch länger genug warm sein, resp. bleiben. Wie gesagt. Mir fehlt die Erfahrung hierzu. Achtung mit Kalksteinen. Die können Wasser aufnehmen und zerspringen dann wenn sie erhitzt werden. Das wäre dann schade um den Bannock!

Variationen: Man kann so ziemlich alles hineintuen. Weinbeeren, Speck, Zwiebeln, Brombeeren, Brennnesseln, Käse, Kürbiskerne, Tomaten usw. Mit oder ohne Backpulver. Mit oder ohne Salz. Je nach Lust und Laune.
Mit Honig, zerdrückter Banane oder geriebenem Apfel taugt Bannock sogar als süsse Nachspeise. Auch das passt gut ans Lagerfeuer mit Tee, Kaffee oder Eichelkaffee.

Fazit: Wirklich gut ist Bannock wenn man diesen direkt nach der Zubereitung isst. Man ihn auch später essen, aber fein ist es dann nicht mehr. Auch ganz gut, es hat viele Kalorien. Mehl und Butter. Eine gute Kombination. Gerade wenn es so kalt ist wie an dem Tag, an dem ich die Fotos oben gemacht habe. Bannock gehört zum Lagerfeuer seit es Mehl gibt und ist wohl schon sehr alt. Älter als sein Name jedenfalls. Auch ganz praktisch. Man braucht nur Mehl (Salz würde ich noch empfehlen, es geht aber auch ohne) mitzuschleppen und kann dann unterwegs das Wasser suchen gehen. Das reduziert das Gewicht und auch das Volumen. Also sehr gut für den Rucksackreisenden. Natürlich geht die Zubereitung auch auf einem Gaskocher (oder Benzin oder was auch immer), aber am Lagerfeuer ist es halt einfach noch besser, inkl. der verrauchten Kleidung.

Lasst es euch schmecken!

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs