Ausrüstung zum Wandern _Hallo lieber Leser. Heute mal eine etwas andere Art über Ausrüstung zu sprechen. Ich möchte nicht, wie in anderen Jahren, über einzelne Ausrüstungsgegenstände schreiben, sondern mal spezifisch auf ein Thema eingehen. Dieses Jahr soll es um meine ganz normale Wanderausrüstung gehen. Nächstes Jahr ist ein Text über meine Bushcraft- Ausrüstung geplant. Aber bis dahin geht es noch ein paar Tage. Also bleibe ich mal bei meiner einfach Wanderausrüstung. _Einleitung: Für eine Eintageswanderung braucht es eigentlich nicht so viel. Aber ein paar Sachen machen halt doch Sinn. Zudem kommt es auch stark darauf an was man machen will. Eine Schneeschuhtour im Winter oder eine «einfache» Wanderung im Sommer benötigen ganz unterschiedliche Ausrüstung. Zudem sollte man immer das Gewicht und auch das Volumen nicht ganz vergessen. Bei einer Eintageswanderung ist das nicht so entscheidend, wie bei einer mehrtägigen Tour. Aber es läuft sich halt leichter mit weniger Gepäck. _Basis: Diese Gegenstände gehören für mich zur Basisausrüstung. Das sieht schon nach viel aus, ist es aber nicht. So muss ein Erstehilfe Set nicht sehr gross sein. Aber ohne ist halt nicht so vernünftig.

Bild 1: Das ist ein Rohling für eine Petflasche. Stabiles Klebeband darum gewickelt und ein paar Sachen Für den Notfall drinnen, Kabelbinder, Sicherheitsnadeln, Nadel und Faden.

• Rucksack: Ich benutze einen Deuter FUTURA 32 mit 32 Liter Volumen. Der ist schon fast zu gross für eine Person. Dafür kann man im Winter noch ein Jacke reinpacken und den Rucksack immer noch ordentlich verschliessen. Er hat für meine Verhältnisse schon fast zu viele Aussentaschen. Eigentlich dachte ich mir schon einen anderen zu kaufen, aber es muss nicht immer etwas neues sein. FUTURA 32
• Erstehilfe Set/Blasenpflaster: Pflaster, etwas zum Desinfizieren, Verband, etwas um Zecken zu entfernen und Blasenpflaster. Von allem nicht zu viel. Hier gehört auch eine Rettungsdecke dazu. Die kann im Notfall entscheidend sein.
• Ersatz/Reparatur Material:
• Sackmesser: Gehört für mich immer in den Rucksack. Es reicht auch ein sehr kleines. Ein Messer kann für sehr vieles gebraucht werden und ich möchte nie darauf verzichten. Ich verwende oft mein altes Militärsackmesser aus meiner Dienstzeit.
• Streichhölzer: Normale Streichhölzer, wasserdicht verpackt. Streichhölzer
• Zeitung: Um ein Feuer zu starten. Ist immer im Rucksack.
• WC Papier: nur wenig, Papiernastücher (z.B. Tempo) nehme ich keine mit. Dazu gehört eine kleine Schaufel, um die Hintermachenschaften in einem loch verschwinden zu lassen.
• Regenjacke: gehört immer in den Rucksack! Gegen Regen, Kälte oder für was auch immer.
• Sitzpolster: Meisten dabei. Ist aber ehrlich gesagt optional.
• Navigation: Meist drucke ich mir einen Plan der Route aus. Das reicht mir, um mich zurecht zu finden. Selten habe ich einen Kompass dabei. Als Backup habe ich bei manchen Routen ein Navigerät (GARMIN, ETREX 32x) dabei.
• Lesebrille: Um meinen ausgedruckten Plan lesen zu können.
• Lampe: Vor allem in der kälteren Jahreszeit, wenn es früh dunkel wird, ein muss. Schadet aber auch nicht wenn es nicht so früh dunkel wird. Bei mir meist eine Stirnlampe.

Bild 2: Erste- Hilfe Set inkl. Blasenpflaster. Auf keinen Fall vergessen.

_Kleidung/Schuhe: Gehört vor allem an den Mann, resp. die Frau. Manchmal macht aber auch etwas Reserve Kleidung Sinn.

• Wanderschuhe: Etwas vom wichtigsten überhaupt. Gute Schuhe sind ein Thema für sich. Ich sage nur: soweit die Füsse tragen.
• Socken: Auch nicht ganz unwichtig. Aber auch sehr individuell. Ein zweites Paar macht immer dann Sinn, wenn die Füsse nass werden können. Egal ob durch Regen oder Schnee.
• Unterwäsche: Unterhose aus Merino Wolle. Oben meistens ebenfalls Merino. Bei Eintagestouren muss es nicht Merino sein. Aber sogenannte Funktionsunterwäsche, welche die Feuchtigkeit schnell wegtransportiert, ist von Vorteil.
• Hose: Ich benutze gerne zip off Hosen. Dann kann man unterwegs, je nach Bedingung, von lang auf Kurz wechseln, oder umgekehrt.
• Shirt/Hemd: Je nach Wetter. Beim laufen nicht zu viel anziehen. Meist hat man vom laufen schon recht warm. Bei Pausen nutze ich gerne ein Hemd. Ein Hemd ist einfach sehr flexibel zu tragen.
• Ersatzwäsche: Kann Sinn machen. Z.B., wenn bei kaltem Wetter nach langem Anstieg alles nass geschwitzt ist und der Wind droht dich sehr schnell auszukühlen.
• Gegen die Kälte: Bei Pausen oder bei Wetterveränderung kann es sinnvoll sein noch einen Pullover oder einfach etwas Wärmeres dabei zu haben. Vor allem in der kalten Jahreszeit werden die Pausen sonst recht unangenehm. Aber auch hier auf Gewicht und Volumen achten.

_Essen und trinken

• Trinken: Es kommt sehr auf Wetter und Tour darauf an. Wenn man unterwegs nicht nachfüllen kann und es sehr heiss ist, sind auch zwei Liter unter Umständen nicht genug. Bei heissem Wetter würde ich 0.5 Liter pro Stunde und Person rechnen.

Mehr dazu in diesem Bericht: https://bushcraft-schweiz.online/2024/08/16/roeti-weissenstein-hasenmatt/ (im Abschnitt: Wandern bei grosser Hitze) Bei kaltem Wetter eine Thermosflasche mitnehmen. Ein warmer Schluck Tee tut bei grosser Kälte einfach sehr gut!

• Essen: Man kann unterwegs auch ein Restaurant aufsuchen, aber ich verpflege mich lieber selbst. Studentenfutter für unterwegs und ein Salametti und Brot für die Hauptmahlzeit. Ein Apfel und/oder eine Banane sind auch sehr gut. Riegel gibt es auch in verschiedensten Versionen und Geschmacksrichtungen. Generell noch etwas Reserve (aber auch nicht zu viel) mitnehmen. Wenn der grosse Hunger kommt, ist es von Vorteil noch etwas futtern zu können. Übrigens ein Käsesandwich ist auch eine feine Sache. Bei kaltem Wetter eine Instantsuppe. Das braucht dann aber Kochutensilien.

_Jahreszeit Sommer

• Sonnencreme: Es geht ohne, das ist aber nicht sehr vernünftig.
• Käpi/Kopfbedeckung: Der Kopf muss unbedingt vor zu grosser Sonneinstrahlung geschützt sein. Gesicht, Ohren und Nacken sind schnell verbrannt. Das muss nicht sein.
• Sonnenbrille: Auch die Augen sollten entsprechend geschützt sein.
   

Bild 3: Eine kleine Sitzunterlage. Bei nässe und kälte einfach top. Möchte ich nicht mehr missen.

Frühling/Herbst

• Etwas wärmere Kleidung als im Sommer, aber noch nicht ganz Winter. Je nach Wetter halt!

Winter

• Zusätzliche Kleidung:
  • Mütze, Kappe: Beim laufen meist zu warm. Für die Pausen aber sehr praktisch.
  • Handschuhe: Einfache Fingerhandschuhe oder auch Fäustlinge, wenn es richtig kalt ist.
  • Halstuch/ Baff: Damit der Hals warm bleibt, aber sehr vielseitig einsetzbar.
  • Warme Hose: Entweder eine lange Unterhose oder eine wärmere Hose. Daran denken das es am Abend oder und Pausen auch kälter werden kann. Es gibt auch praktische Hosen, um darüber anzuziehen.
  • Warme Jacke: Entsprechend den Temperaturen. Als äusserste Schicht etwas, was Wind und Wasser abhalten kann. Darunter etwas zur Wärmeisolation.
• Zusätzliche Ausrüstung:
  • Schneeschuhe: Je nach Tour.
  • Trail Spikes: Wenn mit vereisten Böden zu rechnen ist

Bild 4: Stirnlampe und Sackmesser. Auch zwei sehr praktische Gegenstände für unterwegs.

_Was auch noch nützlich sein kann: Bei schlechtem Wetter

• Notkocher der CH-Armee: Oder eine andere Möglichkeit Wasser warm zu machen. Eine Instantsuppe kann bei garstigem Wetter ein rechter Aufsteller sein. Es muss nicht gleich eine Aufwendige Kochausrüstung sein.
• Tasse/Löffel: Wenn man einen Kocher dabeihat, dann braucht man natürlich auch einen Behälter, um das Wasser warm zu machen. Ich nehme eine Tasse aus Chromstahl und natürlich einen Löffel.
• Wanderstöcke: Braucht es nicht immer. Bei schwerem Gelände, nassen Verhältnissen oder warum auch immer, manchmal machen Stöcke schon Sinn!
• Poncho: Bei sehr schlechter Wettervorhersage kann ein Poncho eine gute Sache sein. Er ist luftiger als eine Regenjacke und deckt auch den Rucksack ab. Oder er dient als Unterlage oder evtl. auch als Dach. Ein Poncho ist sehr vielseitig.
• Gamaschen: Kann bei schlechtem Wetter oder Schnee helfen die Füsse trocken zu halten. Sehr empfehlenswert.
• Desinfektionsmittel: Warum nicht. Oft fehlt unterwegs eine Gelegenheit die Hände zu waschen. Dass man unterwegs viel mit den Händen isst, ist ja nichts neues. Darum ist ein Desinfektionsmittel eine gute Sache. Auch bei Verletzungen ist es sinnvoll die Wunde zu säubern, und da kann so ein mittel auch gute Dienste erweisen.

«Titelbild»: Bei schlechtem Wetter ist das meine kleine Kochausrüstung. Kann den Unterschied machen. Schnell eine warme Suppe machen und gut ist!

_Fazit: Es gibt viele nützliche Gadgets. Bedenke aber, dass du die bei einer Wanderung auch selber tragen musst. Darum überlege gut, was du brauchst und was nicht. Oft hat es aber auch einiges im Rucksack, dass du gar nicht brauchst. _Was nimmst du mit für eine «normale» Wanderung? Schreibe mir, was aus deiner Sicht sinn macht und was die Liste noch ergänzen könnte, resp. was viel zu viel ist und somit überflüssig ist!

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,

Urs

Zum runterladen: Ausrüstung Checkliste