_Lieber Leser, schön das du auf diesen Blog gefunden hast oder du schon wieder auf diesen Blog gefunden hast. In diesem Beitrag soll es um eine Schneeschuhwanderung gehen, die ich bereits im vergangenen Januar (2023) gemacht habe.
Es war an einem sehr kalten Tag. Die wärmste Temperatur an diesem Tag war -4°C. Dazu kam noch ein kalter Wind der in dieser Region recht ungehindert alles noch kälter machen darf. Aber das macht so einen Ausflug ja nur noch authentischer. Jack London lässt grüssen.
Etwa zwei Wochen davor hate man noch das Gefühl der Frühling steht vor der Tür. Weswegen ich den geplanten Bericht über eine Schneeschuhtour mit einem Wanderbericht ersetzt hatte. Dann kam aber der Schnee zurück und ich konnte doch noch auf die Schneeschuhe.

Bild 1: Das ist nicht so viel Schnee, aber man sieht das es kalt ist.
_Nun aber zur Tour. Es hatte meist nicht so viel Schnee. Es wäre also auch ohne Schneeschuhe gegangen. Aber auch sehr gut mit. Beim Start habe ich noch recht gefroren. Nach ein paar Metern war es aber perfekt. Es gibt ja den Spruch, sei mutig und starte kalt! Das hat sich hier bewährt.
Die Landschaft ist Jura typisch. Grosse Tannen, Weiden und ganz selten ein paar Gebäude. Alles weiss vom Schnee. Eine Landschaft, wie man sie sich im Januar im Jura vorstellt, aber bei uns im Mittelland nicht so oft hat.

Bild 2: Einfach ein schönes Bild.
_Die Strecke ist meist relativ flach. Nur der Aufstieg zum Montbautier hat es in sich. Aber auch das ist zu meistern. Da laufen mit Schneeschuhen etwas mehr Zeit braucht als laufen im Sommer und eben ohne Schneeschuhe, sollte man entsprechend etwas mehr Zeit planen. Es geht auch mal über eine kleine einfache Brücke. Die Brücke hat mein Gewicht gehalten. Sie sollte also sicher sein.
Um das nordische Feeling perfekt zu machen werde ich unterwegs noch von einem Hundeschlittengespann überholt. Das war natürlich ein Zufall. Der passte aber zum Wetter und natürlich zu dieser Wanderung wie die Faust aufs Auge. Also besser nicht auf mein auge.

Bild 3: Tagelanger Frost hat diese Landschaft gebildet.

Bild 4: Das ist kein Seitenarm des Klondicke. Darum lasse ich es mit den Goldsuchen sein.
_Mein Rucksack war recht voll. Ich hatte noch eine warme Jacke und noch ein paar warme Handschuhe dabei, die ich für die Mittagspause auch gut gebrauchen konnte. Zudem alles um warmes Wasser zu machen. Das habe ich auch gemacht und mir zum Zmittag eine warme Suppe gegönnt! Klar geht es auch mit weniger Material. Man sollte aber sicher noch etwas warmes zum anziehen dabei haben. Sicher ist sicher und minus Temperaturen kann unser Körper in einem Notfall nicht so einfach wegstecken. Bei sehr langen und anstrengenden Touren ist auch ein Unterhemd, zum wechseln, empfehlenswert. Auch ein paar Reservesocken kann je nach Situation eine sinnvolle Sache sein. Aber für diese Tourlänge ist das natürlich nicht unbedingt nötig.
Die Mittagspause habe ich unter ein paar grossen Tannen verbracht. Schlecht daran war dass es bei Wind immer etwas Schnee von den Ästen geschneit hat. Bei Windstille war es dafür aber sehr angenehm, fast wie in einem grossen Zelt. Mit Poncho und Sitzmatte konnte ich mich gemütlich einrichten. Mit meiner Bushbox und dem Trangia Brenner gab es auch noch etwas Feuer um die Hände zu wärmen.

Bild 5: Verschneiter Wald. So sollte es im Winter eigentlich aussehen.
_Die Orientierung war zum Teil nicht ganz einfach. Nebel und Schnee haben die Sicht teilweise so sehr eingeschränkt, dass man die eigentlich sehr gute Markierung nicht immer sehen konnte. Die Spuren am Boden haben mir da jeweils weitergeholfen. Sonst wäre es schwierig geworden den Weg zu finden. Ein GPS-Gerät, dass ich aber nicht dabeihatte, wäre die Lösung gewesen.

Bild 6: Mein Mittaglager. Das Wasser ist schon am Kochen und bald gibt es Suppe.
_Was hat sich sonst noch bewährt. Gamaschen helfen die Füsse trocken zu halten. Darauf würde ich im Schnee nicht verzichten wollen. Eine warme Mütze hilft die wärme einfach zu regulieren. Beim Anstieg abziehen und schon wird es angenehmer. Wie schon oben geschrieben etwas warmes zum anziehen. Ich hatte ein Paar Fäustlinge, eine warme Mütze und eine leichte Daunenjacke dabei. Bei diesen Temperaturen ist das aber sicher nicht ungeschickt. Vor allem bei einer Paus kühlt man sonst sofort aus. Solange man läuft ist das meist kein Problem. Hier sollte man aber darauf achten nicht zu viel zu schwitzen. Durchgeschwitzte Kleidung wärmet schlecht, wenn man eine Pause macht.

Bild 7: Wind und Schnee haben aus diesen Holzstapeln eine dichte Wand gemacht.

Bild 8: So stellen wir uns den Winter vor. Es ist schon fast eine andere Welt.
Fazit: Die Tour kann ich nur empfehlen. Auch für Anfänger sicher sehr gut geeignet. Einzig der Nebel machte die Navigation zwischendurch etwas schwierig. Landschaftlich sehr schön und verglichen mit dem Mittelland natürlich Winter pur. Also, wer mal auf Schneeschuhen eine schöne Tour mit Jack London (Goldrausch in Alaska lässt grüssen) Feeling machen will, ist hier „goldrichtig“.
Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs
Hier gibt es mehr Informationen zu dieser Tour: Parcours de Bellelay
Länge: 9 Km | LKm: 12 |
Auf-/Abstieg: 320 m / 320 m | Zeit: 3 h 49 min |
Start / Ziel: Bellelay / Bellelay |
Anreise: Individualverkehr: Bellelay ist mit dem Auto recht gut zu erreichen. Auf der Autobahn bis Tramelan BE und dann die Strasse richtung Bellelay. Evtl bereits kurz vor Bellelay das Auto parkieren. ÖV: Mit dem ÖV geht es auch, es ist aber etwas umständlich. Mit dem Zug bis Tramelan, dann den Bus nach Bellelay nehmen. SBB |
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