_Hallo lieber Leser. Schön hast du dich wieder auf meinen Blog verirrt! Auf die Idee zu diesem Artikel bin ich nach den unschönen Bildern eines Versuches, Brot in einer Gamelle zu backen, gekommen. Jemand hat es versucht und die Bilder auf facebook gepostet. Die Gamelle sah nicht mehr so schön aus und ich möchte diese nicht putzen müssen. Wohlgemerkt, es ist natürlich schon möglich auf diese Weise ein feines Brot zu backen. Aber es geht, aus meiner Sicht, auch einfacher. Einen ähnlichen Bericht zum «backen» von Bannock gibt es bereits in diesem Blog: Bannock vom Lagerfeuer | BSO Bushcraft Schweiz Online (bushcraft-schweiz.online)
_Wie macht man das nun aber? Das erfährst du auf den folgenden Zeilen. Denn Brot kann man recht einfach auf Holzkohle direkt backen. Ich denke das ist wohl die einfachste Art draussen in der Natur feines Brot herzustellen. Und so geht es.
_Zutaten:
Was brauchts du im Minimum (so mache ich es)?
- Mehl
- Wasser
- Salz
Was kann man optional noch brauchen?
- Hefe
- Wenig Oel
- Etwas Kräuter, getrocknete Tomaten, Nüsse oder was du sonst dabei hast oder der Wald hergibt.
Was du sonst noch brauchst?
- Feuer (also vor allem die Glut die daraus entsteht)
- Einen Behälter, um den Teig zu kneten (es geht auch ohne, aber mit ist halt einfacher).
_Wie mischt man das ganze? Mehl und Salz (auf 600 g Mehl etwa 2 Teelöffel Salz) in die Schüssel und mit nicht zu viel Wasser anfangen zu kneten. Bei Bedarf kann noch mehr Wasser zugegeben werden. Der Teig sollte nicht zu «nass» werden. In dem Fall brauchst du etwas Mehl, um das wieder auszugleichen. Der Teig sollte gut zu einer Kugel formbar sein und nicht an der Hand kleben.
_Ein kleiner Einschub: Mein Teig war mal zu nass und ich hatte kein weiteres Mehl mehr dabei. Also habe ich mit einer Astgabel und dünnen Ästen einen Behelfs «Tennisschläger» gemacht. Den Teig daraufgelegt und so über das Feuer gehalten, bis es etwas gebacken war. Das hat gut funktioniert. Aber besser man hat das Mischen einigermassen im Griff!
_Man kann auch die optionalen Zutaten noch dazugeben und einkneten. Da ich meist sehr dünne Brote mache, brauche ich keine Hefe. Das geht für diese Art zu backen auch viel einfacher. Keep it simple (halte es einfach).
_Wenn du dickere Brote machen willst, empfehle ich dir mit Hefe zu arbeiten. Dann muss der Teig aber noch etwas ruhen. Mindestens eine Stunde an der Wärme. Besser ist es aber wenig Hefe zu verwenden und dafür länger zu warten. Das heisst dann 8 – 24 Stunden. Das spricht dafür den Teig vorgängig daheim zu machen. Backen am Feuer mit Treibmittel ist nicht gerade meine Stärke.
Aber eben, ich empfehle dünne Brote zu machen und dafür auf ein Treibmittel (Hefe oder auch Packpulver als alternative) zu verzichten.
_Machen: Dann geht es los. Wenn du noch kein Feuer gemacht hast, ist es nun späteste Zeit dies nachzuholen. Wobei es nicht Feuer braucht, sondern Glut. Wie viel? Je nach der Menge Brot, die du backen willst. Ein Glut Beet reicht für einen Fladen. Dann braucht es neue Glut. Zudem sollte man nicht zu nahe an den Flammen sein. Sonst ist das Brot dort schwarz. Also Glut zum Backen etwas auf die Seite nehmen und das Feuer weiter am brennen halten. Nach etwas Wartezeit das Brot wenden. Und nun wieder warten. Zum wenden zwei nicht zu kurze Hölzchen verwenden. Mit einem der Hölzchen leicht gegen das Brot schlagen. Der Ton ändert sich, sobald das Brot durchgebacken ist. Man hört das auch ohne Erfahrung recht gut. Dann das Brot wegnehmen. Neue Glut bereit machen und den nächsten Fladen drauflegen. Usw.!
_Essen: Vor dem essen Glutreste, die nun nur noch Kohle ist, entfernen, wenn es denn welche hat. Etwas abputzen und ab in den Mund. Frisch von der Glut schmecken diese am besten. Aber auch kalt sind sie immer noch geniessbar.
_Fazit: Gutes Brot ist, fast wie Kaffee, eine richtig gute Sache und nach viel laufen und/oder arbeiten in der freien Natur einfach etwas vom besten.
Die Zutaten sind relativ leicht und das Brot, direkt vom Feuer einfach top. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht.
Für längere Touren ist das ein einfacher und guter Weg an frisches Brot zu kommen. Es braucht zudem kaum Material dazu. Salz und Mehl. Der Rest liegt am Wegesrand. Ok, eine Schüssel zum Kneten ist schon praktisch. Es geht aber auch ohne. Mit etwas Übung gelingt es auch einfach und schnell. Vor allem wenn man sowieso ein Feuer machen will, geht das fast nebenbei. Und besser als altes Brot ist das frische auf jeden Fall!
Hast du auch schon solches Brot gemacht. Wie sind deine Erfahrungen damit? Schreibe mir einen Kommentar, das würde mich freuen.
Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs
Werbung: Da dieser Artikel dich in deiner Kaufentscheidung beeinflussen kann, ist er als Werbung gekennzeichnet. Alle vorgestellten Gegenstände sind von mir selber gekauft, resp. bezahlt (Ausnahme der Wasserkochtopf, den hat mir meine Frau geschenkt) und ich erhalte keinerlei Gegenleistung, weil ich etwas über den Artikel geschrieben habe. Es ist meine persönliche Meinung und meine eigene Erfahrung mit und zu den Gegenständen.
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