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Bushcraft Schweiz Online

Wie leichter, desto besser. Ja, aber. Was mit muss, muss halt mit. Und es ist auch möglich alles aus der Natur zu beschaffen. Essen, Unterschlupf usw. Das hat aber auch seine Tücken. Ein Profi braucht ca. 4 Stunden pro Tag, um sein Essen in der Natur zu suchen, resp. zu finden. Ein Unterschlupf aus Materialien aus der Natur zu bauen, braucht viel Zeit. Es macht also Sinn ein paar Sachen mitzunehmen. Eine Flasche, ein Topf zum Kochen, Messer und was auch immer. Tragen muss man es halt selbst. Darum mal drei Regeln.

  • Wie leichter, wie besser!
  • Alles raus, was nicht wirklich nötig ist!
  • Ausrüstung durch leichtere Teile ersetzen!

Beim letzten swiss classic biwak (2020) war mein Rucksack 16,9 Kg schwer. Das ist recht viel. Davon waren ca. 3 Kg Wasser und Essen. Auch bei diesem Gewicht dabei waren Wanderstöcke, Hut und alles was ich nicht an Kleidern an mir trug. Aber dennoch möchte ich mit den Kg noch etwas runter kommen . Beim aktuellen swiss classic biwak (2021) war der Rucksack unter 13 Kg inkl. 1,5 Liter Wasser und Essen für drei Frühstück, ein Mittagessen und zwei Abendessen. Was nicht mehr dabei war. Handy, Kamera und Sonnenbrille habe ich in einer «Bauchtasche», und nicht im Rucksack, getragen.

Was kommt weg?

Alles was man nicht braucht! Das ist die kostengünstigste und effektivste Methode Gewicht zu reduzieren. Das hiess bei mir:

Was?   / Gewicht in gr.
UCO Kerzenlampe (ganz kleine Lampe als Ersatz) / 189
Messer Citadel / 304
Kleine Klappschaufel / 137
Sandalen / Ca. 500
Handschuhe (kleine Stück Leder, um einen heissen Topf usw. zu packen) / 132
Gute 1,2 Kg gespart

Nicht ganz. Die kleine Lampe und das Lederstück haben natürlich auch ein Gewicht.

Aber dennoch, locker ein Kilogramm das wegkommt.

Wie man anhand des Bildes erahnen kann, ist die kleine Lampe recht leichter als die, zugegeben sehr schöne, Kerzenlampe.

Ein einfaches Stück Leder reicht meist und macht die schweren Handschuhe überflüssig. Das Bild täuscht. Die Handschuhe bringen recht mehr Gewicht auf die Wage als das Stück Leder.

«Neues» Schlafsetup!

Was? / Gewicht in gr
Hilleberg Tarp 5 / 307
Annyo Regenponcho / 257
Schlafsack Grüezi Bag downwool subzero (nicht nachgewogen) / 1000
46° Nord iso matte (nicht nachgewogen) / 600
Packsack zum Schlafsack / 83
Heringe / 122
Stöcke / 379
Total: 2748

Hier mein «altes Schlafsetup» ohne Heringe, Schlafsack und Isomatte

Auf diesem Bild das neue Schlafsetup ohne Schlafsack und Isomatte. Die Gegenstände auf den Bildern ergeben in der Summe etwa das selbe Gewicht wie das Bild oben, mit dem Unterschied dass hier noch die Heringe dabei sind.

Hier habe ich wenig gespart. Nur gut 100 gr. Warum. Letztes Jahr hat mir etwas gefehlt für unter die Isomatte. Dafür habe ich den «Annyo Regenponcho» angeschafft. Der wurde mit 190 gr. beschrieben. Leider stimmt das nicht ganz. Er ist doch gute 67 gr. schwerer. Aber ok, wenigstens ist das Ganze nicht schwerer geworden. Die Hauptersparnis habe ich mit dem «Hilleberg Tarp 5» und den Stöcken hingekriegt. Die haben den Regenponcho wettgemacht. Schlafsäcke gibt es auch leichtere, aber mit dem Grüzi Bäg bin ich einfach sehr zufrieden.

«Neue» Kochausrüstung!

Was? / Gewicht in gr.
Bushbox Ultralight, Gewicht in Klammern ohne Packbeutel / 73 (65)
Toacks Topf, Gewicht in Klammern ohne Packbeutel / 124 (112)
Göffel Titan / 19
Trangia Brenner / 64
Tasse klein Chromstahl / 70
Flasche mit Brennsprit / 439
Putzschwamm und Tuch zum trocknen / 20
Total 809 gr

Ohne Brennsprit unter 0,5 Kg, nicht schlecht. Die Tasse könnte ich mir natürlich noch sparen. Aber diesen Luxus gönne ich mir. Das alte Kochset brachte 1065 gr. mehr auf die Waage. Dennoch sollte alles dabei sein was man so braucht.

Hier mein ganzes Kochset. Ohne Brennstoffflasche unter 0.5 Kg. Allein die Bushbox hat schon 500 gr gespart. Auf dem Bild ist auch Zucker und Kaffee.

Mein altes Kochset. Auf dem Bild fehlt noch die Bushbox. Es sieht aber jetzt schon schwer aus. Auf die Flasche habe ich verzichtet und eine Pet Flasche genommen. Ob und wie viel Flaschen dabei sine müssen hängt von der Tour ab.

Anstelle der UCO Kerzenlaterne (189 gr) nehme ich eine kleine Rubytec Solarlampe (23 gr) mit (sieh Bild weiter oben). Das spart mir 157 gr. Nicht schlecht. Vor allem auch weil ich meine Kerzenlaterne letztes Mal gar nicht gebraucht habe. Diesmal wird es jedoch früher dunkel und auch später hell. Das heisst eine Lichtquelle könnte durchaus von Vorteil sein. Aber wenn es dunkel ist, sollte man eigentlich sowieso schlafen. Mit dieser kleinen Lampe kann man keine Nachtwanderung unternehmen. Aber fürs Lager reicht es ganz gut.

Was auch wichtig ist: Alle Taschen lehren. Schnell steckt man sich etwas in die Tasche was man im Wald gefunden hat. Oder noch ein paar Streichhölzer. Hat man ja schliesslich nie genug. Aber auch das ist Gewicht. Darum, alles muss raus. Auch im Rucksack kann sich so einiges ansammeln. Zeitung zum Feuer machen oder noch ein Taschenmesser. Und schon ist wieder ein halbes Kilo dazu gekommen.

Ultraleicht. Ja, auch eine gute Sache. Selbst gehöre ich zwar nicht so zur Ultraleicht Szene. Aber das ist natürlich auch eine Möglichkeit leichter durchs Leben zu gehen. Die Sachen sind halt nicht so günstig und ehrlich gesagt gefallen sie mir nicht so. Aber man kauft diese ja nicht ständig neu und so belasten diese nicht jedes Jahr das Budget. Also eine zu prüfende Option. Rucksack unter einem halben Kilo. Auch ein Zelt, kaum schwerer. Das hat aber auch seinen Preis. Vor allem bei den Weitwanderern erfreut sich Ultraleicht besonderer Beliebtheit.

Wie sieht das bei euch so aus. Ultraleicht, spartanisch oder lieber etwas Luxus? Schreibt mir einen Kommentar. Es würde mich interessieren.

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs