Hast du bereits mal solchen „Kaffee“ getrunken? Wie ist dein Urteil!
Zuerst muss man aber die Eicheln suchen und vor allem auch finden. Die Eicheln wachsen an, richtig, Eichen. Die kennen wir am einfachsten an den Blättern. Siehe dazu das erste Foto. Aber vor allem musst du die Früchte kennen, also die Eicheln selbst. Auch die siehst du auf dem folgenden Bild. Die musst du einfach einsammeln. Eicheln haben viele Bitterstoffe und die sind für unseren Magen nicht so gut. Wenn die Eicheln schon einige Zeit am Boden liegen hat der Regen schon einen Teil der Bitterstoffe ausgewaschen. Daher würde ich nicht gleich die frisch gefallen Eicheln auflesen. Aber das ist natürlich auch möglich, kein Problem. Zu bedenken ist auch das die Früchte vor den Blättern fallen, das heisst unter den Blättern liegen werden.
Zum rösten der Eicheln braucht man ein Feuer. Also eines „anwerfen“. Das kann natürlich auch später gemacht werden, wenn die Eicheln bereit sind.
Seit dem sammeln ist viel Zeit vergangen (ca. 6 Monate). Das spielt keine Rolle. Einfach trocken lagern.
Was braucht man: Messer, Pfanne, Feuer und Eicheln!
Zuerst muss die harte Schale weg. Dann die dünne Haut, die um die Frucht ist, entfernen. Diese enthält sehr viel Bitterstoff, also weg damit. Vom trocknen ist diese bei vielen Eicheln aber bereits vertrocknet. Für diese Arbeit ist ein Messer zu empfehlen.
Dann alles in Stücke schneiden. Besser noch kleiner als auf dem nächsten Foto. Da die Eicheln recht hart sind geht das recht in die Hände. Wie heisst es so schön: Ist es zu hart, bist du zu weich!
Dann ab aufs Feuer damit. Der Geschmack beim Rösten ist sehr angenehm. Schon nur dafür lohnt sich die ganze Arbeit. Aufpassen dass die Eicheln nicht zu lange auf dem Feuer sind und die Stücke schwarz werden. Die sind dann nicht mehr wirklich zu gebrauchen. Schön geröstet sollten die Stücke sein.
Dann alles verkleinern. Es geht wohl einfacher mit zwei rechten Steinen als wie hier mit einem Mörser. Auf Kaffeepulver Niveau „mahlen“.
Ist die ganze Arbeit erledigt kommt man endlich zum gemütlichen teil. Heisses Wasser, Zucker (optional) und Eichelkaffee in eine Tasse füllen, rühren und warten bis sich der „Kaffee“ etwas gesetzt hat. Und dann geniessen. Am Schluss bleibt der Kaffeesatz übrig. Den würde ich eher nicht trinken. Das geht natürlich auch mit richtigem Kaffeepulver. Schmeckt auch sehr gut, sehr empfehlenswert!
Aber nun zur Frage: Wie hat es geschmeckt? Nicht wie Kaffee, das muss ich schon zugeben. Aber dennoch ganz gut. „Nussiger“ als Bohnenkaffee. Leicht bitter. OK, ich habe mir noch etwas Zucker gegönnt. Natürlich fehlt auch das Koffein. Das kann man auch als Vorteil sehen.
Eicheln kann man auch essen. Dazu müssen diese aber weiter verarbeitet werden. Das ist ein eigenes Thema und würde den Rahmen hier sprengen. Nur soviel dazu. Es liegt an den Bitterstoffen. Wenn man diese entfernt kann man die Eicheln zu Mehl verarbeitet und als Brotersatz nutzen.
Hast du schon mal Eichelkaffee gemacht, resp. getrunken und wie hat er dir geschmeckt? Schreibe bitte einen Kommentar. Das würde mich doch interessieren.
Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs
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