BSO

Bushcraft Schweiz Online

Gleich vorneweg. Halte dich beim Sammeln im Wald an die Indianer- Regel. «Wo es viel hat, nimm wenig. Wo es wenig hat, nimm nichts.» So hat es auch in Zukunft genügend für alle.

Holunder ist eine sehr gesunde pflanze. Man kann fast alles von der Pflanze verwenden.

Was aber ist Holunder, resp. wie erkenne ich diesen?

Der Stamm ist holzig und wie Bambus (er sieht aber dennoch nicht aus wie Bambus) in einzelne Segmente eingeteilt. Der Holunder wächst an Waldrändern und nährstoffreichen Mischwäldern. Er wächst meist als stark verzweigter Strauch oder kleiner Baum. Das innere der Äste ist weich, ähnlich Styropor. Daher kann ein Rohr daraus gemacht werden. Es gibt schwarzen und roten Holunder. Die Samen des roten Holunder sind ungeniessbar. Die Beeren können, wie auch die des schwarzen Holunders, verwendet werden. Die Beeren sind tief schwarz. Unreife Beeren, grün oder noch rot, sollten nicht zu Saft verarbeitet werden. Der Holunder kann bis zu zehn Meter hoch werden. Die Blätter siehst du auf dem nächsten Bild.

Achtung: Ernte nur was du kennst. Du willst dich ja nicht vergiften!

Achtung: Bitte nicht verwechseln mit dem Zwergholunder. Die Beeren sehen gleich aus, aber die Pflanze ist eher Krautig (echter Holunder holzig) und die Beeren haben den Stiel unten (echter Holunder oben, hängen also), wachsen also nach oben. Der Zwergholunder ist giftig!

 

Wie macht man aus den Beeren nun aber den sehr gesunden und feinen Saft?

Rezept (bei weniger oder mehr Beeren einfach entsprechend umrechnen):

1 Kg Holunderbeeren

Ca. 2 l Wasser

2 EL Zitronensaft (es geht auch ohne)

1,2 Kg Zucker

Was macht man aber nun mit diesen Zutaten!

Die Beeren von den Stielen trennen (Einige sagen die Stiele müssen komplett weg, da ungesund. Ich sage, die Stiele sind nicht schädlich. Den grössten Teil der Stiele entferne ich jedoch auch) und in eine Pfanne geben.

Die unreifen Beeren entfernen. Dann mit Wasser auffüllen bis die Beeren knapp bedeckt sind. Übers Feuer (oder die Kochherdplatte) damit und zum Kochen bringen. Dann den Deckel drauf und 10 Minuten köcheln lassen.

Dann alles durch ein Sieb (Tuch oder Geleesack geht natürlich auch) drücken.

Anschliessend nochmals alles aufkochen, die Zutaten zugeben und umrühren. Abschäumen, wenn nötig, und randvoll in saubere Flaschen abfüllen. Gut verschliessen. Kühl und dunkel aufbewahrt soll der Saft gut ein Jahr halten. So alt wird er aber meist nicht. Der Saft kann kalt oder auch warm getrunken werden und ist sehr gesund!

Wenn du mehr über Holunder und auch andere Pflanzliche Notnahrung wissen willst, kann ich dir folgendes Buch empfehlen: Pflanzliche Notnahrung, Survivalwissen für Extremsituationen  von Johannes Vogel, pietsch Verlag

Viel (nachhaltigen) Spass in der Natur,
Urs